Bereits in der Jungsteinzeit (5000 bis 2800 v. Chr.) war die Gegend um Litzelsdorf von Menschen besiedelt. Zeugnis davon geben unter anderem Steinwerkzeuge und Tonscherben, die in Litzelsdorf entdeckt worden sind.
Aus der römischen Epoche (ab 10 n. Chr.) tauchten weitere Funde auf. Zahlreiche römische Grabhügel sind aus dieser Zeit erhalten geblieben, unter anderem auch ein Römergrabstein, welcher im Eingangsbereich des Rathauses zu besichtigen ist. Im Ortsried Winkel-Burgstall befindet sich eine Ringwallanlage (Fluchtburg). In einer Urkunde des Eisenburger Kapitels aus dem Jahre 1333 wird Litzelsdorf erstmals unter der Bezeichnung „Ludus“ erwähnt. Die ehemalige Grenzwächtersiedlung, die damals zur Herrschaft Rotenturm gehörte, war zu diesem Zeitpunkt eine kleine Bauernsiedlung.
Mit Beginn des 17. Jahrhunderts gewann Litzelsdorf allmählich eine überregionale Bedeutung in wirtschaftlicher Hinsicht, was schließlich mit der Verleihung des Marktrechtes im Jahre 1676 honoriert wurde.
Weithin sichtbar, auf einer Anhöhe, befindet sich die spätbarocke Pfarrkirche aus dem Jahre 1823. Den Hochaltar ziert ein Ölbild des hl. Leonhard aus dem späten 18. Jahrhundert. Besonders wertvoll sind, die aus dem 18. Jh. stammenden, ausdrucksvollen Bilder der 14 Kreuzwegstationen.
Seit den Siebzigerjahren wurden ständig wesentliche Beiträge zur Ortsverschönerung geleistet, was bewirkte, dass aus der einst unbedeutenden, verstreuten Dorflage ein ansprechendes, harmonisches Dorfbild entstehen konnte.
In den Jahren 1905 und 1906 sowie in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg war die Abwanderung nach Amerika sehr stark. Auch der Zweite Weltkrieg forderte von der Gemeinde einen hohen Blutzoll (180 Gefallene bzw. Vermisste).
Die ehemalige Agrargemeinde hat sich zu einem Dorf mit hohem Pendleranteil (Tages- und Wochenpendler) entwickelt. Im Ort selbst finden im Gewerbe- und Dienstleistungsbereich ca. 130 Personen aus Litzelsdorf und Umgebung ihren Arbeitsplatz.
Die Patrizius-Kapelle wurde von den Einwohnern Litzelsdorfs errichtet, 1757 erstmalig erwähnt und erst 1812 als öffentliche Kapelle genannt. Im 19. Jhdt. wurde die im Kern barocke Kapelle durch neugotische Elemente umgestaltet.
Im Jahr 1994 wurde die Kapelle generalsaniert und trockengelegt.
Bis 1994 befand sich über dem Altar eine aus Maschee hergestellte Lourdesgrotte mit Marienstatue, die im Zuge der Renovierungsarbeiten durch ein Marienbild ersetzt wurde. Die Dreifaltigkeitssäule oder Pestsäule wurde ebenfalls 1757 erstmals erwähnt, aber vermutlich vor der Kapelle gebaut.
Pestsäulen sind Denkmäler, die an die Zeit der Pest erinnern sollen.
Sie stellen meist die Hl. Dreifaltigkeit dar (manchmal auch die Muttergottes oder andere Pestheilige). Die erste Pestsäule der Habsburgermonarchie wurde in der Barockzeit am Wiener Graben errichtet, und fand eine große Zahl an Nachfolgebauten in der gesamten Monarchie. Pestsäulen wurden nicht nur als Dank nach dem Erlöschen der Pest angesehen, sie wurden damals auch als Symbol des Sieges der katholischen Gegenreformation über den Protestantismus aufgefasst. Zusätzlich stellten die Säulen ein Symbol der Zugehörigkeit des Landes zur katholischen Monarchie der Habsburger dar. Sowohl die Kapelle als auch die Pestsäule wurden 2018 nach Vorgaben des Landesdenkmalamtes renoviert.
Mit Herrn Hans Schneider hat sich ein äußerst kompetenter Litzelsdorfer bereit erklärt, die „Geschichte der Gemeinde Litzelsdorf“ in mühevoller ehrenamtlicher Arbeit zu recherchieren und niederzuschreiben. Dazu war es notwendig, in vielen Archiven, sowohl in Österreich als auch in Ungarn, zu stöbern und unzählige Daten zu sammeln. Dank der Mithilfe der Bevölkerung erhielt er zusätzlich zahlreiche Bilder, Texte und Dokumente, die es galt nachzuforschen und richtig einzuordnen.
Aufgrund der Menge an Informationen, Bildern und Dokumenten hat man sich schließlich dazu entschieden, die Chronik in mehreren Teilen herauszugeben.
Band 1 der „Geschichte der Gemeinde Litzelsdorf“ widmet sich dem Themenbereich „Schule und Kindergarten“.
Band 2 teilt sich in 2 Bücher und widmet sich dem Themenbereich "Besiedelung, Bevölkerungsentwicklung, Werden und Wirken der politischen Gemeinde bis 2020".
Band 3 befasst sich mit dem Themenbereich “Die röm.-kath. Pfarrgemeinde”.
Die Bände liegen in der Gemeinde auf und sind dort käuflich zu erwerben.
Im Jahre 1983 wurde der Marktgemeinde Litzelsdorf ein eigenes Wappen von der Bgld. Landesregierung verliehen.
Der damalige Landeshauptmann Theodor Kery unterzeichnete die im Sitzungssaal des Gemeindeamtes Litzelsdorf veröffentlichte Urkunde, welche lautet:
„Die Burgenländische Landesregierung hat mit Beschluss vom 1. Mai 1983 der Marktgemeinde Litzelsdorf über Antrag gemäß §4 Absatz 1 der Burgenländischen Gemeindeordnung, LGBl.Nr.37/1965i.d.g.F. das Recht zur Führung des nachstehend beschriebenen Wappens verliehen: In dem blauen, durch einen goldenen, mit einem blauen halben Zahnrad belegten Balken geteilten Schild oben ein goldenes Strahlendreieck, unten drei goldene Ähren wachsend“.
Litzelsdorf gehörte ursprünglich zur ungarischen Grenzwächter- und Schützensiedlung (Wart) des 11. Jahrhunderts, worauf der alte ungarische Ortsname Lödös deutet. Zur Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1333 war der Ort bereits ein deutsch besiedeltes Bauerndorf, das zur Burgherrschaft Rotenturm gehörte. Im Jahr 1676 wurde Litzelsdorf zur Marktgemeinde erhoben und erhielt 1789 eine selbständige Pfarre. Das neuverliehene Wappen verbindet in seiner Symbolik Geschichte und Gegenwart: Das Strahlendreieck steht für die Hl. Dreifaltigkeit, von deren seit langer Zeit währenden Verehrung eine das Ortsbild beherrschende Säule Zeugnis ablegt, das Zahnrad und die Ähren stehen für die Wirtschaft der Gemeinde: das blühende Gewerbe und die Landwirtschaft.